Politik & Wirtschaft

Große Molkereien ziehen sich immer mehr aus den Schulen zurück

SMTrotz EU-Förderung geht der Absatz von Schulmilch seit Jahren drastisch zurück: Seit 1993 sank der Absatz bundesweit um 77,5 Prozent – allerdings je nach Bundesland deutlich unterschiedlich: Während in Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg Milch und Kakao aus den Schulen nahezu verschwunden sind, ist der Rückgang in Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Berlin vergleichsweise gering oder sogar gegen den Trend gestoppt worden.

„Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig“ erläutert Jens Nölling, Vertriebs- und Marketingdirektor für den Bereich Schulmilch bei FrieslandCampina Germany („Landliebe“). „Frischmilch in speziellen, kleinen und kindgerechten Verpackungen in die Schulen zu bringen, erfordert eine eigenständige Vertriebsorganisation und kindgerechte Verpackungsgrößen. Angesichts der hohen Kosten und geringen Erträge haben sich viele unserer Konkurrenten aus den Schulen zurückgezogen.“ Rationalisierung und Kostendruck droht der Schulmilch jedoch auch seitens der Schulen: Immer öfter wird der Schulhausmeister durch einen externen „Facility Manager“ ersetzt, der keinen Kontakt zu den Kindern hat.

Schulmilch – früher für Millionen Schüler selbstverständlich, wird heute in immer weniger Schulen angeboten. Die Gründe: Hausmeister, Lehrer und Schulleiter scheuen den Organisationsaufwand, Eltern sind im Ernährungsfragen verunsichert oder gleichgültig, Molkereien ziehen sich aufgrund der hohen Kosten und geringen Profite aus dem Schulmilch-Vertrieb zurück. „Für mich lieber Milch“ ist eine Initiative der FrieslandCampina Germany GmbH, Bereich Schulmilch, Köln. Ziel der Initiative ist es, Schulleiter, Lehrer, Eltern und Kinder über Schulmilch als vollwertiges Lebensmittel zu informieren und zu motivieren und den Dialog zum Thema Schulmilch zu fördern. 

 

 

 

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